4. September 1772 (Thema: Die Leiden des jungen Werther)

Inhaltsangabe zum Brief vom 4. September 1772 aus Goethes Werther

Schnellübersicht
  • Werther ist auf den Bauernjungen getroffen, den er einmal gegen Anfang des ersten Buches erwähnt hatte und der damals seine Liebe zu der verwitweten Hofherrin beschrieb.
  • Werther sprach mit dem Jungen. Dieser erzählte, dass sich seine Liebe im Laufe der Zeit immer weiter verstärkt habe. Die Hofherrin habe ihm viel Vertraulichkeit und Nähe zugestanden.
  • Er habe mit der Zeit aufgrund seiner Liebe nahezu den Verstand verloren.
  • Eines Abends sei er der Hofherrin auf ihr Zimmer gefolgt. Nachdem sich diese nicht so verhalten habe wie er es sich gewünscht hatte, versuchte er seine Ziele mit Gewalt zu erreichen.
  • Die Frau wehrte sich aber und kurz darauf erschien ihr Bruder. Dieser warf den Jungen augenblicklich hinaus, erzählte überall die Geschehnisse weiter und verhinderte so, dass der Junge je wieder eingestellt werden würde.
  • Die Reaktion des Bruders wird damit erklärt, dass die Hofherrin kinderlos war. Aus jedem Kontakt mit Männern hätten aber Kinder hervorgehen können, die wiederum den Hof geerbt hätten. Das wollte der Bruder verhindern, sodass einzig seine eigenen Kinder Chance auf das Erbe haben würden.
  • Werther empfindet Sympathie für den Jungen und erkennt sich selbst in diesem wieder.



1. Anmerkungen


Die Geschichte des Jungen ist auffällig vergleichbar zu der von Werther:
  • Der Bauernjunge ist ebenfalls eine sehr gefühlsbetonte Person.
  • Eine unerfüllte Liebe, die lange Zeit versteckt werden muss und möglicherweise aufgegangen wäre, hätten nicht andere Menschen im Weg gestanden.
  • Eine Frau, die viel Nähe zuließ und ihren Liebhaber vertrauensvoll behandelte.
  • Die zunehmende Steigerung der Liebe bis ins Unerträgliche.
  • Die Katastrophe am Ende (die Werther bisher noch nicht erlebt hat, aber ähnlich kommen wird).
Interessant ist, dass Werther daraus keine Lehren zieht für sein eigenes Verhalten. Stattdessen empfindet er Sympathie und macht es dem Jungen nach - rennt also zielstrebig in sein Verderben.
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