sechster Auftritt (Thema: Nathan der Weise)

Inhaltsangabe zum sechsten Auftritt aus dem ersten Aufzug aus "Nathan der Weise" von Lessing

Schnellübersicht
  • Nachdem der Klosterbruder gegangen ist, beginnt Daja ein Gespräch mit dem Tempelherrn.
  • Der Tempelherr zeigt sich sehr abweisend und antwortet sehr kurz und knapp auf ihre Fragen.
  • Daja informiert ihn darüber, dass Nathan ihn zu sich eingeladen hat.
  • Der Tempelherr bittet sie darum, ihn endlich in Ruhe zu lassen. Mit Juden wolle er außerdem nichts zutun haben (er selbst ist Christ).
  • Er geht daraufhin, Daja folgt ihm in einiger Entfernung.


1. Personen


  • maennlich Tempelherr
  • weiblich Daja
  • weiblich Recha (nicht aktiv, wird nur erwähnt)
  • maennlich Nathan (nicht aktiv, wird nur erwähnt)


2. Inhaltsangabe


Die Szene spielt direkt im Anschluss an das Gespräch zwischen dem Tempelherrn und dem Klosterbruder (nachdem der Klosterbruder gegangen ist). Der Ort ist nach wie vor ein Platz unter Palmen in der Nähe von Nathans Haus.

Dieses Mal sind die beiden Gesprächspartner Daja und der Tempelherr. Daja wurde von Nathan beauftragt, den Tempelherrn zu ihm zu bitten, damit er sich bei diesem Bedanken kann. Bereits bei Beginn des Gesprächs erwartet Daja allerdings keinen großen Erfolg ihrer Bemühungen und dies wird durch das Verhalten des Tempelherrn auch schnell bestätigt: Auf ihr Erscheinen reagiert er sofort genervt und auf ihre Begrüßung, sowie auf ihre freundlichen Nachfragen, wo er die ganze Zeit war, gibt der Tempelherr nur sehr kurze und knappe Antworten. Es ist offensichtlich, dass er kein Gespräch mit ihr sucht und das bestehende Gespräch möglichst schnell wieder beenden will.

Daja lässt allerdings nicht locker und erfährt zunächst von dem Tempelherrn, dass er verreist war. Danach informiert sie ihn darüber, dass Rechas Vater - also Nathan - wiedergekommen sei und ihn nun zu sich bitte. Sie fügt an, dass Nathan nicht nur reich sondern auch weise wäre. Trotzdem lehnt der Tempelherr es ab, Nathan zu besuchen. Auch das Argument Dajas, dass auch sie Christin sei und trotzdem Nathan (jüdisch) schätzt akzeptiert er nicht. Stattdessen reagiert er spöttisch und weist darauf hin, dass sie dies bereits bei vorhergehenden Treffen mit ihm mehrmals erwähnt habe.

Weiterhin macht der Tempelherr deutlich, dass er sich von ihr verfolgt fühle und ihm die Rettung Rechas nichts bedeute, sondern etwas selbstverständliches gewesen sei wofür er keinen Dank wünsche. Trotzdem werde er es sich in Zukunft möglicherweise zweimal überlegen, jemanden aus einer Notsituation zu retten - zumindest nach den schlechten Erfahrungen, die er nun mit der dankbaren Familie Rechas gemacht hat bzw. noch macht.
Der Tempelherr geht daraufhin. Daja lässt sich allerdings nicht komplett abschütteln und folgt ihm in einiger Entfernung.


3. wichtige Textstellen


Zitat: I, 5 (Mitte)
Tempelherr:

Will von Euch an eine Tat
Nicht fort und fort erinnert sein, bei der
Ich nichts gedacht; (...)

Zitat: I, 5 (gegen Ende)
Tempelherr:

Auch laßt
Den Vater mir vom Halse. Jud' ist Jude.
Ich bin ein plumper Schwab. Des Mädchens Bild
Ist längst aus meiner Seele; wenn es je
Da war.
Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung. OK