zweiter Auftritt (Thema: Nathan der Weise)

Inhaltsangabe zum zweiten Auftritt aus dem vierten Aufzug aus "Nathan der Weise" von Lessing

Schnellübersicht
  • Der Patriarch kommt mit viel Prunk und "Tamm Tamm" herbeigelaufen.
  • Abseits seines Gefolges und des Klosterbruders beginnen er und der Tempelherr ein Gespräch.
  • Der Patriarch lobt den Tempelherrn zunächst als fromm und tapfer. Der Tempelherr erklärt, dass er den Rat des Patriarchen brauche.
  • Der Tempelherr stellt sein Problem als Hypothese dar: Angenommen ein Mann ziehe ein Kind im Glauben es sei eine Jüdin auf, obwohl es in Wirklichkeit eine Christin sei - wie solle man dann verfahren sobald man davon erfährt?
  • Dem Patriarchen schaudert es bei dieser Beschreibung. Er will wissen, ob diese Hypothese frei erfunden es, oder eine wahre Grundlage hat.
  • Der Tempelherr gibt keine Antwort darauf. Stattdessen meint er, dass dies gleichgültig sei.
  • Der Patriarch urteilt, dass der Jude in diesem Fall nach kaiserlichem und päpstlichem Recht auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden müsse.
  • Auch die Möglichkeit, dass der Jude das Mädchen durch die Adoption vor dem Elend bewahrt haben könnte, oder, dass er es vernunftsorientiert/aufklärerisch (also nicht speziell jüdisch) aufgezogen haben könnte, tue nichts zur Sache. Der Jude müsse in jedem Fall verbrannt werden, komme was wolle.
  • Der Tempelherr will gehen, wird aber vom Patriarchen aufgehalten. Der Patriarch will einen Namen hören.
  • Der Tempelherr sagt keinen. Der Patriarch erwägt daher, direkt zum Sultan zu gehen und bei diesem Druck zu machen. Als er erfährt, dass der Tempelherr bereits vom Sultan eingeladen wurde, rudert er aber wieder etwas zurück.
  • Sobald der Tempelherr gegangen ist, weist der Patriarch den Klosterbruder dazu an, der Sache auf den Grund zu gehen.


1. Ort


In den Kreuzgängen des Klosters.


2. Personen


  • maennlich Tempelherr
  • maennlich Patriarch
  • maennlich Klosterbruder

  • maennlich Sultan Saladin (nicht aktiv, wird nur erwähnt)


3. Was passiert vorher/nachher?


Vorher:
Der Tempelherr erfuhr von Daja, dass Recha in Wirklichkeit eine Christin sei - und keine Jüdin. Sie sei von christlichen Eltern geboren, sowie kirchlich getauft worden. Nathan sei außerdem nicht ihr echter Vater.
Der Tempelherr ging daraufhin ins Kloster, um den Patriarchen um Rat zu fragen. Vorher traf er noch auf den Klosterbruder, der kurzfristig dachte, der Tempelherr wolle nun doch noch den Auftrag des Patriarchen annehmen (Auftrag aus Akt 1).

Nachher:
Die Gelder von Nathan an den Sultan sind inzwischen eingetroffen. Außerdem hat Sittah ein Bild von ihrem und Saladins Bruder Assad gefunden.
Kurz danach spricht der Tempelherr mit dem Sultan und offenbart diesem, dass Recha eine Christin sei und Nathan ihr nichts über ihre Vergangenheit erzählt hat. Auch Saladin ist verwundert über diese Nachricht.


4. wichtige Textstellen


Zitat: IV, 2
Tempelherr:

Wenn aber nun das Kind,
Erbarmte seiner sich der Jude nicht,
Vielleicht im Elend umgekommen wäre?


Patriarch:

Tut nichts! der Jude wird verbrannt! - Denn besser,
Es wäre hier im Elend umgekommen,
Als daß zu seinem ewigen Verderben
Es so gerettet ward. - Zudem, was hat
Der Jude Gott denn vorzugreifen? Gott
Kann, wen er retten will, schon ohn' ihn retten.
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