die drei Hexen (Thema: Macbeth)

Die Merkmale der drei Hexen in Shakespeares Werk "Macbeth"

Schnellübersicht
  • Sind übernatürlich, manipulativ und von Grund auf Böse.
  • Sie treiben den Verlauf des Dramas an bzw. setzen die Handlung in Gang (durch die Weissagungen).


1. Merkmale der Hexen


Die drei Hexen - im Drama auch "weird sisters" genannt - sind die manipulative und gleichzeitig treibende Kraft des Dramas. Sie haben übernatürliche Kräfte, die sie bewusst missbrauchen, um Macbeths Schwächen auszunutzen und so die göttliche Ordnung zu verletzen. Erst durch ihre Prophezeiungen wird sein Ehrgeiz (und der Lady Macbeths) geweckt, der letztlich dazu führt, dass Duncan ermordet wird. Ohne diese Prophezeiungen kann man annehmen, dass Macbeth nur dankbar den Titel "Thane of Cawdor" entgegengenommen, aber nicht über einen Königsmord nachgedacht hätte.
Die Hexen repräsentieren ferner die Mächte des Bösen. Sie schaffen es, in Macbeth und Lady Macbeth die schändlichsten Kräfte zu aktivieren. Da sie die Zukunft voraussehen können, kann man annehmen, dass sie auch alle Konsequenzen ihrer Prophezeiungen kennen. Damit haben sie letztlich mindestens neun Leben auf ihrem Gewissen: Duncan, 2 Wachen, Macbeth, Lady Macbeth, Lady Macduff, der Sohn Macduffs, Banquo und der junge Siward. Sowie die Soldaten, die in der Schlacht um Dunsinane gestorben sind und die Menschen, die Macbeth während seiner Tyrannei hat erhängen lassen.
Sie scheinen dies aber nicht als negativ wahrzunehmen, sondern vielmehr als "Kunst":

Zitat: Akt 3, Szene 5, Vers 6ff
Hekate:

And I the mistress of your charms,
The close contriver of all harms,
Was never called to bear my part
Or show the glory of our art?

(Hekate ist die Göttin der Hexenkunst)

Die Hexen sind aber auch hinterhältig, denn nachdem Macbeth die Morde an Duncan und Banquo ausgeübt hat, geben sie ihm drei weitere Prophezeiungen, die Macbeths Ende beschreiben. Durch geschickt versteckte Doppeldeutigkeiten wirken diese aber zunächst so, als könnten sie niemals eintreten - wodurch sich Macbeth unbesiegbar fühlt. Sie lassen ihn also, nachdem sie ihm den Weg bis an die Spitze der Hierarchie eröffnet haben, erbarmungslos ins offene Messer laufen.
Sie spielen mit dem Schicksal Macbeths wie es ihnen gerade beliebt. Für den Zuschauer oder Leser der damaligen Zeit, der noch an Hexen glaubte, bekommen sie dadurch eine besonders angsteinflößende Position. Dieser wird sich gefragt haben, wie er wohl reagieren würde, wenn das Übernatürliche ähnlich teuflische Spielchen mit ihm treiben würde.
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