Themen (Thema: Macbeth)

Die wichtigsten Themen aus Shakespeares Werk "Macbeth"

1. Ehrgeiz (ambition)


Ehrgeiz ist besonders für Macbeth und Lady Macbeth von Bedeutung. Die Prophezeiungen der Hexen entfachen von Anfang an den diese treibende Kraft Macbeths, welche unmittelbar zum Königsmord führt. Auch Lady Macbeth ist besessen von geradezu krankhaftem Ehrgeiz. Kurz vor dem Mord an Duncan hört sie von ihrem Gatten, dass dieser Bedenken hat, den Mord auszuüben. Macbeth hat an dieser Stelle für kurze Zeit erkannt, dass sein Ehrgeiz sein einziger Grund für den Mord ist. Lady Macbeth gerät daraufhin in Rage - aus Angst, doch nicht Königin zu werden - und greift zu allen verbalen Tricks um ihren Mann doch noch umzustimmen.
Die fatalen Konsequenzen aus dieser Charaktereigenschaft werden eindrucksvoll dargestellt: Alles was die Macbeths hatten - vor allem ihr Leben - verlieren sie im Laufe des Dramas. In "Macbeth" werden die moralischen Kehrseiten eines solchen übertriebenen Ehrgeizes aufgezeigt. Auch wenn Macbeth und Lady Macbeth kurzfristig den Thron bestiegen und somit die höchste Stufe der Hierarchie erreicht haben - ihre moralische Basis, ihre Freunde und ihre Ruhe mussten sie als Preis dafür zahlen.



2. Schuld und Reue (guilt and remorse)


Macbeth und Lady Macbeth tragen durch ihre Verbrechen eine große Schuld mit sich herum. Sie verhalten sich im höchsten Maße hinterhältig und skrupellos. Besonders Lady Macbeth, die am Anfang des Stücks noch wesentlich teuflischer als ihr Ehemann wirkte, zerbricht an dieser Schuld und der Reue, die sie empfindet. Ihre gesamten Träume werden durch ihre Schuldgefühle bestimmt. Später wird sie durch diese sogar in den Tod getrieben.
Symbolisch wird die Schuld in "Macbeth" durch das Blut dargestellt. Wo immer Verbrechen begangen werden, oder begangen wurden, taucht dieses Symbol auf.



3. Ordnung und Chaos (order and disorder)


Ordnung und Chaos beziehen sich vor allem auf das elizabethanische Weltbild, in dem jedes Lebewesen seinen festen Platz in einer gottgegebenen Hierarchie hat. Verletzt ein Lebewesen diese Ordnung entsteht ein Chaos, das durch übernatürliche Kräfte behoben wird.
In "Macbeth" ist die Welt Schottlands zu Anfang des Stückes noch in Ordnung. Erst die teuflischen Prophezeiungen der Hexen verändern das Verhalten Macbeths und seiner Frau. Sie töten Duncan, um auf diese Weise König und Königin zu werden. Durch diese Tat verletzen sie die göttliche Ordnung und erzeugen Chaos, das nun wieder behoben werden muss. In Akt 3, Szene 5 trifft Hekate, die Göttin der Hexenkunst, daher die drei Hexen. Sie befiehlt ihnen, Macbeth Prophezeiungen zu geben, durch die er sich in falscher Sicherheit wiegt und so seinen Untergang herbeizuführen. Mit Malcolms Sieg und seiner Ernennung zum rechtmäßigen König wird am Ende die göttliche Ordnung wiederhergestellt.
Das Thema Ordnung und Chaos taucht auch an einer weiteren Stelle des Dramas auf:
Die Bankettszene, in der der Geist Banquos erscheint, beginnt zunächst wie geplant. Mit dem Erscheinen des Geists und Macbeths Verhalten gegenüber diesen entsteht aber zunehmend Chaos - es ist bei einem königlichen Bankett einfach höchst unangebracht mit einer nicht existierenden Person über einen Mord zu sprechen. Am Ende verlangt Lady Macbeth, dass die Gäste so schnell wie möglich den Saal verlassen sollen und erzeugt somit Chaos - eigentlich gab es bei derartigen Festen eine genau definierte Reihenfolge in der die Edelleute den Tisch verlassen sollten.



4. Schein und Realität (appearance and reality) oder auch Heuchelei (hypocrisy)


Auf den Unterschied zwischen Schein und Realität wird bereits früh hingewiesen. Nachdem der verräterische Thane of Cawdor hingerichtet wurde resümiert Duncan, dass man die wahren Gedanken einer Person nicht aus seinem Gesicht herauslesen kann ("There`s no art / To find the mind`s construction in the face."). Dem Thane of Cawdor vertraute er vollkommen - trotzdem hinterging ihn dieser. Auch Macbeth und Lady Macbeth verwenden eine derartige Schein-statt-Sein-Strategie, um so ihre Ziele zu erreichen. So ermahnt Lady Macbeth ihren Gatten in Akt 1, Szene 5 (nachdem sie den Brief erhalten hat): "look like th`innocent flower / But be the serpent under`t.".
Aber einen schönen Schein aufrecht zu erhalten kann in manchen Situationen schwierig werden. In der Bankettszene können die Edelleute erkennen, wie die Realität aussieht, sobald Macbeth zu dem Geist redet, den er sich einbildet. Danach ist es für ihn nicht mehr möglich den schönen Schein wiederaufzubauen, da die Realität bereits bekannt ist.
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