Kapitel 12 (Thema: Effi Briest)

Inhaltsangabe zum zwölften Kapitel aus Effi Briest

Schnellübersicht
  • Effi bewundert die freigeistige Einstellung der Sängerin Marietta Trippelli.
  • Weihnachten und Sylvester vergehen ohne größere Ereignisse.
  • Effi ist inzwischen schwanger geworden. Sie erwartet, dass das Kind im Juli geboren wird.
  • Möglichst bald nach der Geburt will sie Urlaub in Hohen-Cremmen machen, um endlich aus der Stadt rauszukommen.



1. Orte


  • Kessin, Weg zwischen Gieshüblers und Innstettens Haus
  • Kessin, Innstettens Haus
  • Kessin, bei Familie Borcke (am 2. Weihnachtsfeiertag)
  • Papenhagen (Innstetten muss aufgrund dreier abgebrannter Scheunen dorthin)



2. Personen


  • weiblich Effi Briest
  • maennlich Baron Geert von Innstetten
  • weiblich Fräulein Marietta Trippelli
  • maennlich Pastor Lindequist


werden erwähnt:

  • maennlich Doktor Alonzo Gieshübler
  • maennlich Herr Trippel
  • maennlich (toter) Chinese
  • maennlich Fürst Kotschukoff
  • weiblich Effis Mutter
  • maennlich Effis Vater
  • maennlich Herr Jahnke
  • weiblich Hertha Jahnke
  • weiblich Bertha Jahnke
  • weiblich Hulda Niemeyer
  • Familie Borcke
  • Familie Grasenabb
  • weiblich Sidonie von Grasenabb
  • weiblich Christel
  • weiblich Johanna
  • maennlich Kapitän Thomsen
  • weiblich Kapitän Thomsens Nichte
  • weiblich Frau Kruse



3. Inhaltsangabe


Während des Abendessens bei Alonzo (->Kapitel 11) macht Marietta Trippelli ihre freigeistige Haltung deutlich. Ihr Schlafrhythmus und ihre religiöse Einstellung unterscheiden sich wesentlich von der des Durchschnittsbürgers zu dieser Zeit und insbesondere von der Norm im Adelsstand. Effi zeigt sich durchaus beeindruckt von Mariettas Lebenseinstellung und deren Hang zum Außergewöhnlichen.

Einige Tage später aber, es ist gerade ein Telegramm von Marietta aus Russland in feinstem Französisch angekommen, amüsiert sich Innstetten über diese. Er ist der Auffassung, dass die Sängerin ihr Verhalten inszeniert und auf die Leute stets versucht genau so zu wirken, wie es für sie am vorteilhaftesten ist.

Nach dem Abendessen und dem darauffolgenden Telegramm vergeht die Zeit ohne ungewöhnliche, aufregende Ereignisse. Effi verbringt den Weihnachtsabend mit Innstetten und bekommt von Alonzo ein kleines Tablettenkästchen, verziert mit japanischen Bildern, geschenkt.
Bald darauf ist auch schon Sylvester und für den Abend ist eine größere Feier angekündigt. Innstetten verlässt den Mittag über das Haus und lässt Effi alleine zurück (er muss sich um einige abgebrannte Scheunen kümmern). Sie nutzt die Zeit und schreibt einen Brief an ihre Mutter. Darin beschreibt sie, dass sie inzwischen schwanger geworden ist und das Kind für etwa Juli erwartet. Sie freut sich sehr darüber, dann endlich eine Beschäftigung und Ablenkung zu haben und sich nicht mehr so einsam fühlen zu müssen.

Abgesehen davon nimmt sie sich selbst aber noch immer eher wie ein Kind wahr und betrachtet die meisten gesellschaftlichen Ereignisse eher als stressreiche Prüfungen ihres Erwachsenwerdens – und nicht als Möglichkeiten zur eigenen Unterhaltung. Bei der Gelegenheit erzählt sie auch gleich von ihrer Angst vor Geistern im Haus und beschreibt ihrer Mutter die Geschichte des mysteriösen Chinesen. Außerdem beklagt sie sich über Innstettens Verhalten, der ihrer Meinung nach zuerst versucht hat, ihr die Geistergeschichten auszureden und dann auf einmal umgeschwenkt sei und sie sogar in ihrem Glauben bestärkt habe.
Die Geister sind es auch, die Effi als Grund dafür aufführt, weshalb sie während der nächsten Urlaubszeit besser als Besucher nach Hohen-Cremmen kommen sollte und nicht umgekehrt ihre Eltern nach Kessin (obwohl Kessin eigentlich ein Urlaubsort ist). Nebenbei macht sie aber auch deutlich, dass sie ein nur allzu großes Interesse daran hat, endlich einmal wieder aus der Stadt herauszukommen. Es wäre das erste Mal nach Ende der Flitterwochen, dass sie die Stadt verlässt.
Ihren Urlaub bei den Eltern kündigt sie in dem Brief für etwa Juli an. Sie wolle möglichst bald nach der Geburt ihres Kindes kommen.



4. wichtige Textstellen


Zitat: XI
Effi:
Die Huldigungen eines guten Menschen haben doch etwas besonders Wohltuendes. Meinst du nicht auch, Geert?

Innstetten:
Gewiß meine ich das. Es ist eigentlich das einzige, was einem Freude macht oder wenigstens Freude machen sollte. Denn jeder steckt noch so nebenher in allerhand dummem Zeuge drin. Ich auch. Aber freilich, man ist, wie man ist.

Zitat: XI, Brief von Effi an die Mutter
(..) soviel Ursache ich habe, zu danken und froh und glücklich zu sein, ich kann ein Gefühl des Alleinseins nicht ganz loswerden (...)

Zitat: XI, Brief von Effi an die Mutter
(...) wie Geert sich ausdrückt, [das Kind werde] ein „liebes Spielzeug“ [sein]. Mit diesem Wort wird er wohl recht haben, aber er sollte es lieber nicht gebrauchen, weil es mir immer einen kleinen Stich gibt und mich daran erinnert, wie jung ich bin und daß ich noch halb in die Kinderstube gehöre. Diese Vorstellung verläßt mich nicht (Geert meint, es sei krankhaft) und bringt es zuwege, daß das, was mein höchstes Glück sein sollte, doch fast noch mehr eine beständige Verlegenheit für mich ist.
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