Kapitel 34 (Thema: Effi Briest)

Inhaltsangabe zum 34. Kapitel aus Effi Briest

Schnellübersicht
  • Doktor Rummschüttel hilft Effi nach ihrer Ohmacht. Er schreibt an ihre Eltern und bittet diese darum, Effi nicht länger zurückzuweisen. Sie leide vor allem unter der Einsamkeit.
  • Die Eltern gehen auf diese Bitte ein. Effi zieht von Berlin zurück nach Hohen-Cremmen.
  • Ihre Gesundheit verbessert sich wieder etwas. Effi sucht nach Ruhe.
  • Zu Jahnke kann sie wieder eine gute Beziehung aufbauen, genauso wie zu Pfarrer Niemeyer. Letztgenannter ist sich sicher, dass Effi nach ihrem Tod in den Himmel kommen werde.



1. Orte


  • Berlin, Wohnung Königgrätzer Straße (Effis neue Wohnung)
  • Hohen-Cremmen, Elternhaus (Garten, innen, Park, Schaukel)
  • Hohen-Cremmen, Schulhaus
  • Hohen-Cremmen, Pfarrhaus



2. Personen


  • weiblich Effi Briest
  • weiblich Roswitha
  • maennlich Geheimrat/Doktor Rummschüttel
  • maennlich Effis Vater
  • weiblich Effis Mutter
  • maennlich Herr Jahnke
  • maennlich Herr Niemeyer


werden erwähnt:

  • weiblich Annie
  • maennlich Doktor Alonzo Gieshübler
  • maennlich Mirambo (Bediensteter von Gieshübler)
  • weiblich Fräulein Marietta Trippelli
  • weiblich Frau von Padden
  • maennlich Baron Geert von Innstetten
  • weiblich Hertha Jahnke
  • weiblich Bertha Jahnke
  • weiblich Frau Niemeyer
  • Familie Briest
  • Familie Belling
  • Familie Rathonower



3. Inhaltsangabe


Nachdem Effi in Ohnmacht gefallen ist, ruft Roswitha Doktor Rummschüttel zur Hilfe. Dieser eilt auch sogleich herbei und Effis Zustand bessert sich wieder etwas. Trotzdem ist Rummschüttel nicht sehr optimistisch und glaubt, eine anfangende Nervenkrankheit zu erkennen. Effi brauche nun dringend einen Luftwechsel.

Kurz darauf schreibt er zu Effis Eltern (Effis Mutter kennt er noch persönlich). Er berichtet ihnen, dass es so mit Effi nicht weitergehen könne. Es wäre nun möglich, sie zu einer Kur zu schicken, was ihr vielleicht kurzfristig etwas helfen würde. Langfristig aber müssten die Eltern sie wieder aufnehmen, andernfalls sehe er schwarz für ihre Tochter. Effi leide vor allem unter der Einsamkeit und der Verbannung durch die Eltern.

Bald darauf erhalten Effis Eltern den Brief und sprechen darüber. Effis Vater äußert, dass er zwar ursprünglich für die Verbannung gewesen sei, sie aber nun schon seit langer Zeit nicht mehr für sinnvoll erachte. Effis Mutter deutet an, dass sie zwar auch ganz gerne Effi wieder im Haus hätte, aber ihrer Meinung nach müsse ihre Tochter auch für ihre Vergehen bestraft werden. Würde nicht jeder in solch einem Fall so handeln, dann würde auch über kurz oder lang die Gesellschaft auseinanderbrechen.

Am Ende setzt sich die Liebe zu Effi durch und sie erlauben ihr wieder den Zutritt zum Haus. Zusammen mit Roswitha zieht sie auch bald darauf in der oberen Etage des Elternhauses ein. Ihr Vater und ihre Mutter verhalten sich sehr fürsorglich ihr gegenüber. Die Themen „Annie“ und „Innstetten“ werden stets rücksichtsvoll gemieden, niemand im Haus will wirklich über diese sprechen. Im Laufe des nächsten halben Jahres bessert sich daher auch teilweise Effis Zustand. Eine gewisse zugrundliegende Kränklichkeit kann sie aber nicht mehr ablegen.
Sie hilft häufig und viel im Haushalt, gibt aber das Künstlerische wieder auf. Dafür schaut sie sich viel und lange, teilweise für mehrere Stunden am Stück, die Natur an.

Zu Jahnke, dem Vater ihrer beiden Freundinnen Bertha und Hertha, kann sie wieder eine angenehme Beziehung aufbauen, genauso wie zu Pfarrer Niemeyer.
An einem Tag geht sie mit dem Pfarrer spazieren. Sie reden etwas über das Leben; es sei mal gut und mal schlecht. Dann steigt Effi, ganz wie früher, auf die Schaukel und schwingt etwas hin und her, was Niemeyer zu der Aussage verleitet, sie sei noch immer wie damals. Sie weist diese Vermutung allerdings zurück. Heute sei sie völlig anders und das Schaukeln sei auch nur ein Versuch gewesen, sich an die Kindheit zu erinnern. Sie habe sich auf der Schaukel immer leicht gefühlt, als ob sie durch den Himmel flöge, was sie auch zur Frage führt, ob sie jemals dorthin kommen werde. Pfarrer Niemeyer ist sich sicher: Der Himmel werde Effi aufnehmen.



4. wichtige Textstellen


Zitat: K.34
Rummschüttel (im Brief an Effis Eltern):

(...) meine gnädigste Frau, was Ihrer Frau Tochter Genesung bringen kann, ist nicht Luft allein; sie siecht hin, weil sie nichts hat als Roswitha. Dienertreue ist schön, aber Elternliebe ist besser.

Zitat: K.34
Effis Vater:

Dieser Alonzo [Gieshübler], dieser Preciosaspanier, der einen Mirambo beherbergt und eine Trippelli großzieht - ja, das muß ein Genie sein, das laß ich mir nicht ausreden.

Zitat: K.34
Aber so schön das alles war, auf Effis Gesundheit hin angesehen, war es doch alles nur Schein, in Wahrheit ging die Krankheit weiter und zehrte still das Leben auf.

Zitat: K.34
Alle, die schärfer zusahen, sahen [dass Effis Glück eine Verklärtheit war], nur Effi selbst sah es nicht und lebte ganz dem Glücksgefühle, wieder an dieser für sie so freundlich friedreichen Stelle zu sein, in Versöhnung mit denen, die sie immer geliebt hatte und von denen sie immer geliebt worden war, auch in den Jahren ihres Elends und ihrer Verbannung.

Zitat: K.34
Sie bildete (...) die Kunst aus, still und entzückt auf die Natur zu blicken, (...) das tat ihr wohl, und auf all das konnte sie stundenlang blicken und dabei vergessen, was ihr das Leben versagt, oder richtiger wohl, um was sie sich selbst gebracht hatte.

Zitat: K.34
(Nachdem Effi wieder von der Schaukel heruntergestiegen ist.)

[Niemeyer:] „Effi, du bist doch noch immer, wie du früher warst.“
„Nein. Ich wollte, es wäre so. Aber es liegt ganz zurück, und ich hab es nur noch einmal versuchen wollen. Ach, wie schön es war, und wie mir die Luft wohltat; mir war, als flög ich in den Himmel. Ob ich wohl hineinkomme? (...)“
Niemeyer nahm ihren Kopf in seine zwei alten Hände und gab ihr einen Kuß auf die Stirn und sagte: „Ja, Effi, du wirst.“
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