19. Kapitel (Thema: Irrungen, Wirrungen)

neunzehntes Kapitel aus Irrungen, Wirrungen (Inhaltsangabe)

Schnellübersicht
  • Frau Nimptsch liegt auf ihrem Bett, hat schwere Beschwerden, Lene neben ihr
  • Lene sagt, dass sie und Gideon wohl heiraten werden.
  • Frau Nimptsch erinnert sich daran, wie ihre Mutter starb.
  • Frau Dörr erscheint und verordnet Frau Nimptsch die doppelte Portion Fingerhut.
  • Kurz darauf stirbt Frau Nimptsch.


1. Inhaltsangabe


Kapitel 19 spielt nur kurz nach Kapitel 18. Der Schauplatz ist die Wohnung der Nimptschs. Die alte Frau Nimptsch liegt auf ihrem Bett. Sie fühlt sich nicht wohl und hat starke asthmatische Beschwerden, nebendran sitzt Lene und hält ihre Hand. Der Kamin ist zuerst aus, da Frau Nimptsch aber immer wieder sehnsüchtig auf ihn schaut, macht Lene ihn schließlich an - trotz des heißen Wetters. Frau Nimptsch meint, wenn das Feuer im Kamin aus sei, dann habe sie das Gefühl, dass alles aus sei. Mit siebzig könnte man eben jederzeit sterben. Kurz danach fällt Frau Nimptsch auf, dass das Feuer, das gerade erst angemacht wurde, schon kaum noch mehr als Rauch ist. Lene klärt sie auf, dass dies am Wetter und an der starken Sonne liege.

Frau Nimptsch will wissen, ob Gideon Franke schon da gewesen sei. Lene sagt ihr, dass er am Morgen vorbeigeschaut und sich nach ihr erkundigt habe. Auf Nachfrage Frau Nimptschs meint Lene auch, dass er sich bereits nach einer möglichen Heirat erkundigt hätte. Sie habe zugestimmt, ihm aber auch von ihren zwei Beziehungen in der Vergangenheit erzählt (die sie geführt hatte, ohne mit den Herren verheiratet gewesen zu sein). Obwohl Lene ihr auch erzählt, dass Gideon deshalb nicht böse gewesen wäre, reagiert Frau Nimptsch traurig.

Direkt darauf wird Frau Nimptsch unruhig und bekommt Angst - sie hat schwere Atemnot. Sie bittet Lene, das alte Gesangsbuch zu holen und unter sie zu legen, damit sie etwas höher liegt. Frau Nimptsch erinnert sich an ihre Vergangenheit: Bereits als Kind musste sie miterleben, wie ihre Mutter mit nur etwa 50 Jahren starb. Sie weiß noch, dass es ganz ähnlich wie jetzt ablief und auch sie damals das Gesangsbuch holen musste und die ängstlichen Augen ihrer Mutter sah. Sie beschreibt, dass sie gar keine Angst vor dem Tod habe, dafür aber vor dem Sterben.

Spätestens jetzt wird Lene äußerst besorgt und leicht panisch. Sie lässt Frau Dörr holen und diese erscheint bald darauf laut und mit großem Getrampel (wie es ihre Art ist). Frau Dörr mit ihrem medizinischen Halbwissen hat sofort die Lösung parat: Frau Nimptsch müsse einfach von den Fingerhuttropfen die doppelte Portion nehmen, dann wäre sie schnell wieder gesund. Dies tut Frau Nimptsch auch, worauf Lene erhebliche Angst bekommt (zurecht, denn Fingerhut ist in zu großen Portionen ein Gift). Lene zieht los um einen Doktor zu holen und Frau Dörr, die sonst nichts von Ärzten hält, hindert sie nicht daran.

Während Lenes Abwesenheit erläutert Frau Nimptsch Frau Dörr, wo sie begraben werden will und wie der Sarg ausgestattet werden soll. Dann betet Frau Nimptsch noch einmal für Lene, die ihrer Meinung nach ein gutes Herz habe. Kurz darauf stirbt sie.
Als Lene zurückkommt und informiert, dass bald ein Doktor käme, äußert Frau Dörr nur noch, dass das ja typisch für die Ärzte sei - rechtzeitig kommen sie eben nie.


2. wichtige Textstellen


Zitat: S.132, Z.17ff
(...) die Vormittagssonne schien
hell in die Fenster der Frau Nimptsch und füllte die
ganze Stube mit Licht.


Licht wird häufig symbolisch als Zeichen des Himmels gewählt.
Auch hier scheint es dazu zu dienen.

Zitat: S.135, Z.2ff
Frau Nimptsch:
Das [Gesangsbuch] hab ich meiner Mutter selig auch holen
müssen und war noch ein halbes Kind damals und
meine Mutter noch keine fuffzig und saß ihr auch hier
und konnte keine Luft kriegen und die großen Angstaugen
kuckten mich immer so an.
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