10. Kapitel (Thema: Irrungen, Wirrungen)

zehntes Kapitel aus Irrungen, Wirrungen (Inhaltsangabe)

Schnellübersicht
  • Nach dem Spaziergang bleiben Botho, Lene und Frau Dörr noch etwas bei Frau Nimptsch.
  • Lene fragt u.a. woher die Namen Serge, Pitt und Gaston kommen.
  • Botho erläutert u.a., dass Gaston der "Mann mit der eisernen Maske" sei und er diesen Spitznamen habe.
  • Die alte Frau Nimptsch erläutert ihren Lebensunwillen.
  • Botho verspricht ihr, einen Immortellenkranz auf ihr Grab zu legen, sollte er hören, dass sie gestorben sei.


1. Inhaltsangabe


Der Schauplatz des Kapitels ist die Wohnung von Frau Nimptsch, direkt nach dem Spaziergang (Kapitel 9). Botho, Lene und Frau Dörr bleiben dort noch etwas zusammen mit Frau Nimptsch, nachdem sich die Stimmung von Botho und Lene wieder verbessert hat. Lene holt bald nachdem sie die Wohnung betreten haben ein kleines Buch, in dem einige für sie wichtige Fragen stehen. Einige daraus liest sie vor und will unter anderem wissen, wer die beiden Frauen waren, mit denen sie Botho vor kurzem gesehen hat (siehe Kapitel 6, Lenes Brief). Sie ahnt, dass eine von den beiden von Bothos Familie ausgewählt wurde, um seine Frau zu werden und fragt daher auch, welche von den beiden es werden soll. Außerdem will sie wissen, was die Namen "Pitt", "Serge" und "Gaston" bedeuten.

Aus Zeitgründen will Botho nicht alle Fragen beantworten und so muss er schließlich nur zur dritten Frage Auskunft geben. Er erläutert, dass alle drei Namen nur Spitznamen seien, die er und seine Freunde sich gegeben hätten. Pitt sei ursprünglich der Name eines englischen Staatsmannes gewesen, Serge ein russischer Vorname, den häufig Fürsten tragen. Gaston kennt Lene bereits aus dem Stück "Der Mann mit der eisernen Maske", wobei der Mann mit der Maske diesen Namen trägt. Botho erklärt ihr, dass er diesen Spitznamen (Gaston) habe, worauf Lene aber nicht überrascht reagiert. Sie ist der Meinung, dass Botho ohnehin eine Maske tragen würde und der Name daher zu ihm passte.

Frau Dörr, die kurz weg war kommt zurück und rechtfertigt ihre Abwesenheit damit, dass sie noch kurz einen Begräbniskranz für Kunden fertigen musste. Das bringt Frau Nimptsch auf das Thema Begräbnis und Tod. Sie schildert, dass sie keinen rechten Lebenswillen mehr habe und ohnehin bald sterben werde (sie ist schon älter). Sie wünscht sich, dass man ihr nach ihrem Tod keinen Begräbniskranz aus Efeu und Azalien anfertigen soll (wie es Frau Dörr soeben für die Kunden gemacht hat). Stattdessen will sie lieber einen Kranz aus Immortellen haben. Botho verspricht ihr, ihr so schnell wie möglich einen Immortellenkranz auf ihr Grab zu legen, sollte er einmal hören, dass sie gestorben sei (das tut er später auch tatsächlich).

Frau Nimptschs Stimmung hellt sich daraufhin wieder etwas auf und sie weist Lene an, für alle noch etwas zu trinken zu holen. Botho und Frau Dörr tratschen noch etwas über Frau Dörrs teuren Hut und über Herrn Dörr.
Kurze Zeit später verabschiedet sich Botho. Frau Dörr versucht ihn noch daran zu erinnern, dass er und Lene das Vielliebchen vergessen haben (kommt einer Art Spiel für Verliebte gleich); Botho scheint dies aber absichtlich zu überhören.



2. Anmerkungen





3. wichtige Textstellen


Zitat: S.60, Z.1ff
Botho spricht hier mit Frau Dörr.
"Gewiss müssen Sie wiederkommen", sagte Botho,
während er ihr die Hand gab. "So jung kommen wir
nicht wieder zusammen."


In der Tat ist das auch das letzte Mal, dass im Roman dargestellt wird, wie Botho und Frau Dörr miteinander reden. Man kann nur noch erahnen, dass sie möglicherweise in der Zeit vor der Reise nach Hankels Ablage noch miteinander gesprochen haben.

Zitat: S.62, Z.11ff
Lene:
"Ich habe mal als ein ganz junges Ding
(...) ein Stück gesehn: 'Der Mann mit der eisernen Maske.' Und
der mit der Maske, der hieß Gaston. Und ich weinte
jämmerlich."

Botho:
"Und lachst jetzt, wenn ich dir sage: Gaston bin ich."

Lene:
"Nein, ich lache nicht. Du hast auch eine Maske."
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