3. Kapitel (Thema: Irrungen, Wirrungen)

drittes Kapitel aus Irrungen, Wirrungen (Inhaltsangabe)

Schnellübersicht
  • Herr und Frau Dörr streiten sich über Frau Dörrs Fähigkeit, Spargel zu ernten.
  • Frau Dörr setzt sich zu Lene, die zu diesem Zeitpunkt bügelt und beginnt ein Gespräch mit ihr.
  • Frau Dörr lenkt das Gesprächsthema auf Lenes Freund Botho.
  • Lene berichtet, dass sie Botho bei einer Bootsfahrt kennengelernt hat.
  • Ohne die Hilfe Bothos und seiner Begleiter hätte ein Dampfschiff das Boot, in dem Lene saß, überfahren (er hat ihr also das Leben gerettet).
  • Botho besuchte Lene danach immer regelmäßiger - es entstand eine Liebesbeziehung.
  • Ein Postbote bringt einen Brief, in welchem Botho einen Besuch für den nächsten Tag ankündigt.


1. Inhaltsangabe


Zu Beginn des Kapitels kommt Frau Dörr vom Spargelernten zurück. Sie begegnet ihrem Mann und beide fangen bald darauf einen milden Streit an. In diesem Streit bemängelt Herr Dörr Frau Dörrs Fähigkeit Spargel zu ernten - seiner Meinung nach hat sie einfach "keine Spargelaugen" (S.12, Z.12f). Nach kurzem Wortwechsel trennen sich die beiden wieder, während sich Frau Dörr zusätzlich innerlich über Herrn Dörrs Geiz aufregt. Als sie sich hinsetzen will, um die gesammelten Spargel zusammenzubinden, bemerkt sie Lene im Haus der Nimptschs. Lene ist zu diesem Zeitpunkt in der Wohnung mit dem Bügeln von Wäsche beschäftigt. Über ein offenes Fenster vor dem Lene arbeitet können sich die beiden aber ohne Probleme sehen und unterhalten.
Die gesprächige Frau Dörr setzt sich natürlich ebenfalls sogleich nah an das Fenster heran um besser ein Gespräch mit Lene in Gang zu bringen. Sie reicht Lene die bereits zusammengebunden Spargelstangen und regt sich dabei einmal mehr über den Geiz ihres Mannes auf. Sie beschreibt, dass Herr Dörr häufig von ihr verlangt, schlechten Spargel mit gutem zusammenzubinden. Das ganze zusammen verkauft er dann auf dem Wochenmarkt als wären es nur gute Spargel - und zieht so seine Käufer über den Tisch. Komplett negativ ist sie aber auch nicht - immerhin soll Herr Dörr ihrer Meinung nach "zärtlich" (S.14, Z.24) sein.

Frau Dörr wechselt aber schon kurz darauf das Thema zu etwas was sie wesentlich mehr interessiert. Von ihrem Mann, Herrn Dörr, wechselt sie nämlich zu Lenes Freund Botho. Neugierig versucht sie herauszufinden, wie sich Lene und Botho kennengelernt haben. Lene reagiert darauf zunächst etwas überrascht (die Frage scheint ihr peinlich zu sein), fasst sich aber schnell und erzählt Frau Dörr die gesamte Geschichte ihres etwas ungewöhnlichen Aufeinandertreffens.
Laut Lene lernten sie sich am zweiten Ostertag in Stralau (Halbinsel in Berlin) kennen.

Zusammen mit einer Freundin (Lina) und deren Bruder (Rudolf) war sie auf dem dortigen See mit einem Boot unterwegs. Leider war Rudolf offensichtlich als Steuermann keine große Leuchte - als sich ein Dampfschiff näherte, fuhr dieser panikartig nur im Kreis. Zu ihrem Glück lockte das Geschrei der beiden Frauen ein Boot mit Herren an, denen sie zuvor aus Spaß zugewunken hatten. Im letzten Moment schafften diese es, das Boot von Lene mit Hilfe eines Boothakens an ihrem festzumachen und aus dem Gefahrenbereich zu "schleppen".
Später begleiteten die Herren die Frauen nicht nur aus dem Boot, sondern auch nach Hause, wobei sich Lene und Botho schließlich kennenlernten. Botho besuchte Lene daraufhin immer öfter und eine Beziehung entwickelte sich. Frau Dörr reagiert zunächst etwas skeptisch was die Beziehung angeht und sagt, dass das Einbilden schlimm sei. Woraufhin Lene ihr versichert, dass sie sich nichts einbildet. Sie sagt, sie liebt Botho und will weiter nichts von ihm, was vermutlich auf den Unterschied der Stände bezogen ist.

Der Postbote erscheint danach und überbringt einen Brief von Botho in welchem dieser ankündigt, am nächsten Tag zu Besuch zu kommen.


2. wichtige Textstellen


Zitat: S.14, Z.15ff
Frau Dörr:
Was einer bezahlte, das muss er auch haben, un ich ärgre mich bloß, dass so'n Mensch, dem es so zuwächst, so'n alter Geizkragen ist.

Zitat: S.14, Z.34ff
Frau Dörr:
Na, verschrieben hat er mir alles un so sag ich weiter nichts.
Wie einer sich legt, so liegt er.

Herr Dörr wird ihr alles vererben und jetzt hat sie sich ohnehin schon für ihn entschieden (Heirat).

Zitat: S.18, Z.15f - Über Liebesbeziehungen bzw. Lenes Beziehung
Frau Dörr:
Un schlimm is eigentlich man bloß das Einbilden.

Lene:
(...) was sie nur denken. Einbilden! Ich bilde mir gar nichts ein.

Zitat: S.18, Z.18ff
Lene:
Wenn ich einen liebe, dann lieb ich ihn. Und das ist mir genug.
Und will weiter gar nichts von ihm, nichts, gar nichts (...)
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