4. Kapitel (Thema: Irrungen, Wirrungen)

viertes Kapitel aus Irrungen, Wirrungen (Inhaltsangabe)

Schnellübersicht
  • Nächster Abend in Frau Nimptschs Wohnung
  • Frau Nimptsch, Lene und die Dörrs sind bereits anwesend, Botho kommt bald darauf hinzu.
  • Botho ist bereits etwas angetrunken (Klubwette), schmeichelt Herrn Dörr und Frau Nimptsch und sorgt schnell für Stimmung.
  • Botho hat einige Knallbonbons mitgebracht. Zwei werden verwendet und beinhalten jeweils eine kurzen Reim über die Liebe.
  • Daraufhin ist Musik aus der Ferne zu hören. Botho animiert alle zum tanzen (Frau Nimptsch tanzt nicht mit, Herr Dörr schlägt den Takt).


1. Inhaltsangabe


Am darauffolgenden Abend (nach Kapitel 3) sitzen die kompletten Dörrs (also mit Sohn) vor dem Herd in der Wohnung von Frau Nimptsch, die ebenfalls anwesend ist. Frau Dörr strickt, Herr Dörr raucht, der Sohn schläft im Sessel und Frau Nimptsch wärmt sich am Herd. Lene läuft indes im Vorgarten sehnsüchtig auf und ab, denn Botho hat seinen Besuch angekündigt (siehe Kapitel 3 gegen Ende).
Dieser erscheint auch bald darauf und ist aufgrund einer Klubwette bereits etwas angetrunken. Daher platzt er auch fast schon übermütig in die Runde, grüßt alle und versucht mit Herrn Dörr ins Gespräch zu kommen indem er ihm etwas schmeichelt und über das schöne Wetter philosophiert. Eine Reaktion kommt von Herrn Dörr aber nicht.
Da Botho zu diesem Zeitpunkt noch immer steht, versucht Frau Dörr einen Sitzplatz für ihn zu organisieren. Ihrer Meinung nach muss Botho sogar den besten Platz bekommen, da er ja adelig ist. Daher weckt sie ihren Sohn auf und versucht diesen vom großen Sessel zu scheuchen. Botho aber erklärt, dass er viel lieber auf der gleichen Art Stuhl wie Herr Dörr säße. Der beste Platz sei außerdem neben Frau Nimptsch.
Der geschmeichelten Frau Nimptsch berichtet er anschließend, dass er großen Respekt vor den kleinen Leuten habe erzählt ihr von einem Schriftsteller, der einmal ein Gedicht über seine Waschfrau geschrieben habe.
Lene erscheint danach mit etwas Wasser und Apfelwein. Botho sagt ihr, dass er sich schon seit dem Vortag auf seinen Besuch gefreut habe. Als Zeichen seiner Vorfreude habe er ihr ein Geschenk mitgebracht: Eine Tüte mit Knallbonbons. Lene und Frau Dörr ziehen sogleich jeweils an einem Knallbonbon. Beide enthalten einen kurzen Reim über die Liebe (siehe Zitate weiter unten).
Das Thema wechselt anschließend und Botho berichtet darüber, wie man sich in Adelskreisen mit fremden Personen unterhält. Dazu stellt er eine Unterhaltung mit Lene und Frau Dörr als Adelige nach, bei der er u.a. die Themen Wetter und Reisen verwendet. Er macht sich dabei über die inhaltsleeren Gespräche der Adeligen lustig, was entsprechend alle Anwesenden sehr erheiternd finden und die Stimmung weiter verbessert.
Während Botho noch weiter über die Adelskreise berichtet erklingt Musik von einem nahen Konzert. Begeistert versucht Botho sofort alle zum Tanzen zu animieren. Frau Nimptsch und Herr Dörr lehnen aber ab (Herr Dörr schlägt nur den Takt). So tanzt zunächst Lene mit dem Sohn der Dörrs und Botho mit Frau Dörr, später dann nur noch Lene mit Botho.
Gegen Ende des Kapitels wird noch etwas Kirschwasser serviert, Herr Dörr drängt aber darauf, nach Hause zu gehen. Er befürchtet, dass sich seine Frau etwas zu viel von dem Kirschwasser gönnen könnte.
Auf dem Weg nach Hause werden sie von Botho und Lene begleitet. Frau Nimptsch bleibt alleine in ihrer Wohnung.


2. wichtige Textstellen


Zitat: S.21, Z.14f
Botho:
Jeder Stand hat seine Ehre. Waschfrau auch.

Zitat: S.22, Z.34ff: Lene verwendet ein Knallbonbon
Frau Dörr war entzückt, als es einen Knall gab, und noch mehr,
als Lenes Zeigefinger blutete.
"Das tut nich weh, Lene, das kenn ich; (...)"

Vergleichbar zu Lenes Beziehung zu Botho in der sie sich trotz Vorfreude nach einem Knall (Hankels Ablage) "einen blutigen Finger" holt - etwas was Frau Dörr bereits mit ihrem Grafen kennengelernt hat ("das kenn ich").

Zitat: S.23, Z.6f: Reim aus dem ersten Knallbonbon
"In Liebe selbstvergessen sein,
Freut Gott und die lieben Engelein."

Botho und Lene sind derzeit in ihrer Beziehung selbstvergessen.

Zitat: S.23, Z.14f: Reim aus dem zweiten Knallbonbon
"Wo Armors Pfeil recht tief getroffen,
Da stehen Himmel und Hölle offen."

Sowohl Botho als auch Lene gehen durch den schönen Teil der funktionierenden Beziehung und durch den schlimmen Teil, in dem sie sich den sozialen Regeln beugen müssen.

Zitat: S.23, 18ff: Reaktionen auf das 2. Knallbonbon
Frau Dörr:
Aber es gefällt mir nicht recht (...)
Da darf nichts von Hölle vorkommen, da will ich nicht hören, dass es so was gibt.

Lene:
Ich auch nicht.

Beide drücken sich scheinbar vor der Realität - und beide führten bzw. führen jeweils eine hoffnungslose Beziehung zu einem Adeligen.

Zitat: S.28, Z.26ff
Aber die gute Frau Dörr, die wohl wusste,
"dass man zu Zeiten nachgeben müsse, wenn man die Herrschaft behalten wolle" (...)

Ein Problem, auf das Botho noch später stoßen wird, wenn er sich zwischen der Beziehung zu Lene und dem Willen seiner Familie entscheiden muss.
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