5. Kapitel (Thema: Irrungen, Wirrungen)

fünftes Kapitel aus Irrungen, Wirrungen (Inhaltsangabe)

Schnellübersicht
  • Lene und Botho gehen in den Garten der Dörrs.
  • Es herrscht eine romantische Atmosphäre.
  • Lene und Botho reden etwas über die Dörrs.
  • Die Beiden necken, umarmen und küssen sich.
  • Lene äußert sich sehr pessimistisch und desillusioniert über ihre Beziehung: Sie glaubt, dass sie Botho bald verlieren wird (da Botho adlig ist und sie nicht).


1. Inhaltsangabe


Nachdem Botho und Lene die Dörrs nach Hause begleitet haben (siehe Kapitel 4), fragen sie noch, ob sie noch für 30 Minuten durch den Garten der Dörrs spazieren könnten. Sie erhalten die Erlaubnis und machen sich sofort auf den Weg.
Im Garten herrscht eine äußerst romantische Atmosphäre: Die vielen Blumen duften angenehm, einige Leuchtkäfer fliegen umher und der Mond wirft sanftes Silberlicht (S.31, Z.21) auf die Erde.
So gehen die Beiden Arm in Arm durch den Garten und tratschen zunächst etwas über die Dörrs. Beide stellen fest, dass Herr Dörr zwar intelligenter ist als seine Frau, in der Beziehung aber trotzdem weniger Macht hat. Lene meint, dass dies an seinem Geiz und an seiner Hartherzigkeit läge, die ihn kontrollierbar machen. Sie erwähnt aber auch, dass zumindest Herr Dörr noch immer Liebe für seine Frau empfinden würde.
Im Anschluss gehen sie weiter durch den Garten. Es wird kurz etwas herzlicher; sie necken, umarmen und küssen sich schließlich.
Dann kommen sie noch einmal auf Frau Dörr zu sprechen. Lene erwähnt, dass Frau Dörr zwar grundsätzlich gut sei, aber sehr häufig Zweideutigkeiten verwende (vermutlich unabsichtlich). Sie erzählt von Frau Dörrs Vergangenheit und dass diese eine Beziehung mit einem Grafen hatte. Frau Dörr störte sich nicht an den Vorwürfen, die andere ihr wegen der Beziehung machten (der Graf war adlig - sie nicht), sondern sie betrachtete die Beziehung scheinbar als eine Art Pflichterfüllung gegenüber dem Adligen.
Nach einer kurzen Pause in der sie den Mond betrachten, kommen sie auf Bothos Vergangenheit zu sprechen. Er erinnert sich an den schönen Garten des Schlosses, in dem er seine Kindheit verbrachte. Er beschreibt fasziniert die Pflanzen und Bäume, die dort wuchsen und dass er ab und zu bei der Gartenarbeit mithelfen durfte - aber auch, dass seine Mutter ihn schnell bestrafte wenn er sich einen Fehler erlaubte.
Sie wechseln wieder das Thema und fangen an, über ihre Beziehung zu sprechen. Lene äußert sich sehr pessimistisch und desillusioniert. Sie ist fest davon überzeugt, dass die Beziehung zu Botho nicht lange halten wird. Ihrer Meinung nach wird er sich früher oder später seiner Familie beugen und eine Adlige heiraten müssen.
Ein Feuerwerk beginnt und beide schauen es sich wortlos an. Als es vorbei ist, beschreibt Lene noch einmal die Unmöglichkeit einer wirklichen Beziehung zwischen ihnen.
Danach verlassen sie stumm den Garten.


2. wichtige Textstellen


Zitat: S.29, Z.35ff
Lene:
Ja (...) klüger ist er [Herr Dörr], aber auch geizig und hartherzig
und das macht ihn gefügig, weil er beständig ein schlechtes Gewissen hat.

Herr Dörr hat eine Schwäche, die ihn kontrollierbar macht. Auch Botho hat solch ein Problem: Er gibt beständig mehr aus als er über seine Güter einnimmt. Nur eine Heirat mit einer reiche Adligen kann ihn vor dem Bankrott retten. Das macht ihn für seine Familie kontrollierbar.

Zitat: S.31, Z.25ff
So vergingen die Minuten, schweigend und glücklich
und erst als sie sich wie von einem Traume, der sich
doch nicht festhalten ließ
, wieder aufrichtete, sagte sie (...)

Anspielung auf ihre Beziehung, die auch mehr ein kurzer Traum im Leben der Beiden zu sein scheint und sich auf Dauer nicht festhalten lässt.

Zitat: S.32, Z.15ff: Beschreibung von Lene
Botho:
Dazu bist du viel zu stolz
und eigentlich eine kleine Demokratin und ringst dir
jedes freundliche Wort nur so von der Seele.

Zitat: Lene über ihre Beziehung
S.33, Z.2ff:
Glaube mir, dass ich dich
habe, diese Stunde habe, das ist mein Glück. Was daraus
wird, das kümmert mich nicht. Eines Tages bist du weggeflogen...

S.33, Z.10ff:
Aber wegfliegen wirst du, das seh ich klar und gewiss.
Du wirst es müssen. Es heißt, die Liebe mache
blind, aber sie macht auch hell und fernsichtig.


S.33, Z.18:
Du liebst mich und bist schwach. Daran ist nichts zu ändern. Alle
schönen Männer sind schwach und der Stärkre beherrscht
sie
... Und der Stärkre... ja, wer ist dieser Stärkre?
Nun entweder ist's deine Mutter, oder das Gerede der
Menschen, oder die Verhältnisse. Oder vielleicht alles drei.

Mit allem hat Lene recht. Botho wird sie in der Tat eines Tages verlassen müssen, da seine soziale Umgebung zuviel Druck ausübt - und er aus finanziellen Gründen gar keine andere Wahl hat.
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