Finanzielle Situation und Sprache (Thema: Die Verwandlung)

Beschreibt die finanzielle Situation der Familie sowie die Sprache in "Die Verwandlung" von Franz Kafka

1. Finanzielle Situation der Familie


Die finanzielle Situation der Familie wirkt nach außen hin schlecht bis kaum erträglich. Nachdem der Vater pleite gegangen ist, liegen nun hohe Schulden vor, die wieder abbezahlt werden müssen. Gleichzeitig ist der Vater allerdings nicht mehr in der Lage zu arbeiten, da er kränklich und schwach geworden ist. Genauso arbeiten auch Mutter und Schwester nicht.

Daher ist Gregor nun derjenige, der die Situation wieder ins Lot bringen muss. Er hat die Bürde auf sich genommen, die Familie irgendwie durchzubringen. Dazu ist er als reisender Tuchverkäufer tätig und opfert damit einen großen Teil seiner Zeit für die Finanzen der Familie. Dennoch bleibt die Beziehung zu Vater, Mutter und Schwester eher kalt. Das Verhältnis ist weitestgehend ökonomischer Natur. Das Machtgefälle zwischen Sohn und Vater ändert sich kaum.
Gregors Arbeit ermöglicht den Samsas ein angenehmes Leben und lässt die Arbeitslosigkeit von Vater, Mutter und Tochter zu.

Erst nach Gregors Verwandlung muss man erkennen, dass die finanzielle Situation längst nicht so schlecht war und ist wie behauptet wurde. Der Vater hatte heimlich Ersparnisse angelegt, die Eltern und die Tochter waren sehr wohl arbeitsfähig (und hätten Gregor die ganze Zeit unterstützen können) und sogar für Untermieter hätte man immer Platz gehabt.
Gregor wurde dementsprechend vom Rest der Familie hemmungslos ausgenutzt. Zurückbekommen hat er dafür rein gar nichts. Stattdessen ignoriert und misshandelt man ihn, sobald er zum Käfer mutiert ist.


2. Sprache


Wie üblich in Kafkas Werken ist auch in „Die Verwandlung“ die Sprache möglichst einfach und selbst in den absurdesten Situationen absolut nüchtern gehalten, wodurch gerade die Verwandlung an sich und das merkwürdige Verhalten der Familie besser hervorgehoben werden.
Es ist zusätzlich anzumerken, dass die Verwandlung Gregors als „kritischer Moment“ bezeichnet wird. Ein „kritischer Moment“ ist bei Kafka gegeben, wenn außergewöhnliche Geschehnisse bewirken, dass sich das gesamte Verhalten einer bestimmten Gruppe von Menschen verändern muss (hier ist diese Gruppe die Familie Samsa).
Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung. OK