Orthogonalität (Thema: Vektorrechnung)

Orthogonalität nachweisen und orthogonalen Vektor finden

1. Einleitung





Zwei Vektoren bezeichnet man immer dann als "orthogonal", wenn sie senkrecht zueinander liegen. Der von ihnen eingeschlossene Winkel muss also 90° sein. Daher auch das Wort orthogonal, welches aus dem griechischen stammt und dort für rechtwinklig steht.

Um herauszufinden, ob zwei Vektoren senkrecht zueinander liegen, muss man allerdings keine langwierige Winkelberechnung durchführen, sondern muss nur überprüfen, ob das Skalarprodukt 0 ergibt. Ist es 0, so bilden die Vektoren einen rechten Winkel.




2. Formel





Allgemein:

Der Winkel zwischen zwei Vektoren


vektor a=(a1_a2_..._an), vektor b=(b1_b2_..._bn)


ist immer dann 90°, wenn gilt


vektor a*vektor b=a1*b1 + a2*b2 + ... + an*bn = 0.




Beispiel:

vektor a=(3_2_1), vektor b=(1_-1_-1)


vektor a*vektor b = 3*1 + 2*-1 + 1*-1 = 3-2-1 = 0





3. Begründung





Es gilt die Formel vom Skalarprodukt:

vektor a*vektor b=betrag(vektor a)*betrag(vektor b)*cos(phi)


Wenn nun der Winkel phi gleich 90° ist, so ist der Cosinus von phi gleich 0 (Cosinus von 0°=1, Cosinus von 90°=0).

Damit würde in diesem Fall gelten

vektor a*vektor b = betrag(vektor a)*betrag(vektor b)*0 == vektor a*vektor b=0 .





4. Umkehrung: Einen orthogonalen Vektor finden





Wenn man nachweisen kann, dass ein Vektor zu einem anderen Vektor orthogonal ist, dann kann man diesen Nachweis logischerweise auch umkehren und auf diese Weise herausfinden, welcher Vektor zu einem anderen Vektor orthogonal liegt.

Hierzu muss man nur herausfinden, welcher gesuchte Vektor multipliziert mit dem gegebenen Vektor 0 ergibt.




5. Formel: Umkehrung





Allgemein:

vektor b ist ein bekannter Vektor,

vektor g ist ein gesuchter Vektor.



vektor b*vektor g= b1*g1 + b2*g2 + ... + bn*gn = 0




Die Formel ist also sehr ähnlich wie die des Skalarprodukts, nur dass vektor b bekannt ist und das Ergebnis 0 sein muss.



Beispiel:

bekannter Vektor vektor b=(3_2_1)

gesuchter Vektor vektor g=(g1_g2_g3)



vektor b*vektor g = 3*g1+2*g2+1*g3 = 0




Hieraus kann man nun beliebig viele Vektoren bilden, die alle orthogonal zu vektor b sind. Zum Beispiel vektor g=(1_-1_-1), oder vektor g=(1_0_-3), oder vektor g=(10_-15_0).

Am einfachsten kann man dies errechnen, indem man für einen Wert 0 einsetzt, z.B. g1=0. Dann muss nur noch gelten 2g2=-g3.

Man kann natürlich nicht für alle drei Werte 0 einsetzen, denn dann würde gelten vektor g=(0_0_0). Dieser Vektor hat keine Länge - und wie könnte ein Vektor ohne Länge rechtwinklig zu einem anderen Vektor liegen?




6. Links





Hier zwei beispielhafte Abituraufgaben, die sich mit der Orthogonalität beschäftigen.
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