dritte Szene (Thema: Die Räuber)

Inhaltsangabe zur dritten Szene des ersten Akts aus Friedrich Schillers Werk "Die Räuber"

Schnellübersicht
  • Franz Moor ist bei Amalia, der Partnerin Karls, die nach wie vor im Schloss ist (also derzeit nicht bei Karl). Er erzählt ihr davon, dass der alte Moor Karl enterbt hat.
  • Amalia ist darüber entsetzt, dass Karls Vater seinen Sohn einfach fallen lässt.
  • Amalia drückt ihre Verachtung gegenüber Franz aus und ihre Liebe gegenüber Karl. Franz macht jedoch gleichzeitig deutlich, dass er Amalia begehrt.
  • Franz behauptet, Karl habe mit denjenigen Diamantring eine Hure bezahlt, den er einst von Amalia als Symbol ihrer Treue geschenkt bekommen hat. Amalia reagiert teils wütend, teils verzweifelt und beginnt zu weinen.
  • Franz beschreibt Karl als verelendet und als körperlich wie geistig verkommen. Amalia glaubt dies nicht. Im Herzen bleibe Karl stets ein guter Mensch.
  • Um Amalias Sympathie zurückzugewinnen spricht Franz daraufhin wieder über seinen Vater und beklagt sich gefühlvoll über dessen Entscheidung, Karl zu verstoßen. Amalia fällt ihm um den Hals, Franz lobt sie für ihre bewundernswerte Liebe.
  • Er behauptet, dass er und Karl vom Charakter her immer nahezu gleich gewesen seien und sich gut verstanden hätten. Amalia verneint dies.
  • Franz behauptet, er habe am Abend bevor Karl ging mit diesem in einer nahen Gartenlaube gesprochen. Karl habe ihn unter Tränen gebeten für Amalia ein genauso guter Freund zu sein wie er es war - ein zweiter Karl solle er sein. Angeblich hätte Karl den Anschein erweckt zu glauben, dass er nie wieder aus Leipzig nach Hause zurückkäme und daher auch Amalia niemals wieder sehen werde.
  • Amalia bezeichnet Franz als Verräter. In eben dieser erwähnten Gartenlaube habe Karl sie nämlich gebeten, niemals jemand anderen zu lieben als ihn selbst - wenn nötig bis in den Tod hinein. Sie nennt Franz abscheulich und macht ihre Verachtung deutlich.
  • Franz geht wütend. Vorher nennt er Karl noch einen "Bettler". Amalia meint, wenn Karl ein Bettler sei, dann wären Bettler nun Könige - und Könige entsprechend Bettler. Sie brauche nun ihren Reichtum nicht mehr und reißt sich symbolisch die Perlenkette vom Hals.


1. Fakten

1.1. Personen


  • maennlich Franz Moor
  • weiblich Amalia von Edelreich
  • maennlich der alte Moor (nicht aktiv, wird nur erwähnt)
  • maennlich Karl Moor (nicht aktiv, wird nur erwähnt)



1.2. Ort


Im Zimmer Amalias im Schloss der Familie Moor.



2. wichtige Textstellen


Zitat: I, 3
Amalia:

Auf seinem Todbett wird (..) [der alte Moor] umsonst die welken Hände ausstrecken nach seinem Karl und schaudernd zurückfahren, wenn er die eiskalte Hand seines Franzens faßt (...)

Zitat: I, 3
Franz: (über Karl)

Freilich, wenn das Laster auch die Festen des Charakters erschüttert, wenn mit der Keuschheit auch die Tugend davon fliegt, wie der Duft aus der welken Rose verdampft - wenn mit dem Körper auch der Geist zum Krüppel verdirbt -


Amalia (froh aufspringend):

Ha! Karl! nun erkenn' ich dich wieder! Du bist noch ganz! ganz! Alles war Lüge! - Weißt du nicht, Bösewicht, daß Karl unmöglich das werden kann?

Zitat: I, 3
Amalia:

O ich kenne dich, von jetzt an kenn' ich dich - und du wolltest ihm gleich sein? Vor dir sollt' er um mich geweint haben? vor dir? Ehe hätt' er meinen Namen auf den Pranger geschrieben! Geh den Augenblick!

Zitat: I, 3
Amalia:

[Karl sei ein] Bettler, sagt er? so hat die Welt sich umgedreht, Bettler sind Könige, und Könige sind Bettler!
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