Kommentar #4696

...Das ist wirklich eine der tragischsten Szenen... Eine Ehe war damals keine private-beziehungs-Sache, (auf dieser Ebene entwickelt Instetten keinen Hass gegen Effi - Durchaus beeindruckend, wenn man bedenkt, wie Männer, selbst in unserer modernen Gesellschaft, meistens auf solche Neuigkeiten reagieren) sonders was offizielles, permanentes, geschäftliches, und Ehebruch war wie ein Verbrechen am 'normalen' Gesetz; Man muss das alles also nicht unbedingt so interpretieren, dass Instetten in seinem Stolz nicht mal vor seiner Familie halt macht, sondern vielleicht so, dass er eben insgesammt ein 'korrekter' Mensch ist und (zumindest zu diesem Zeitpunkt noch) auch bei seinen Prinzipien bleibt, wenn er selbst dafür das aufgeben muss, was ihm im Leben am wichtigsten ist. Er ist zunächst einmal kein Heuchler.

Man könnte es aus heutiger Sicht damit vergleichen, das man einen guten Freund bei der Polizei anzeigt, weil man weiß, das dieser jemanden Umgebracht oder eine Bank ausgeraubt hat oder sowas.
Kendrix (Gast) #
Abgegeben zum Artikel/Ordner "Kapitel 27" (Thema: Effi Briest)
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