Part 3, Chapter 3 (Thema: 1984)

Inhaltsangabe zu Part 3, Chapter 3 aus 1984 von George Orwell

Schnellübersicht
  • O’Brien gibt an, dass das Goldstein-Buch von der Partei geschrieben worden sei. Er selbst habe daran mitgearbeitet.
  • O’Brien erklärt Winston, wofür das ganze System aufrecht erhalten wird: Macht. Die Partei sei nur an Macht interessiert und an nichts anderem.
  • Die Partei habe nun die ultimative Macht und könne alles kontrollieren, da die Realität nur in den Köpfen der Menschen existiere und die Partei diese beherrsche.
  • Die Partei habe festgelegt, dass die Erde das Zentrum des Universums sei. Alles kreise um die Erde. Die Sterne seien nur wenige Kilometer entfernt. Vor der Menschheit habe nichts existiert.
  • O’Brien erklärt, dass nur ein Kollektiv Macht haben könne. Ein einzelner Mensch sei machtlos und werde beherrscht. Daher auch der Slogan “Freedom is Slavery“.
  • Die Partei arbeite daran, den Sexualinstinkt und die Fähigkeit zum Orgasmus zu eliminieren. Reproduktion werde bald ein verordneter Akt sein. Familien werde es dann nicht mehr geben. Begriffe wie “Freund“ oder “Ehefrau“ würden ganz verschwinden. Emotionen wie Liebe oder Zuneigung würden ausgelöscht werden und Loyalität gebe es dann nur noch gegenüber der Partei.
  • O’Brien hält Winston einen Spiegel vor, sodass dieser sehen kann, dass sein Körper durch die Folter grausig zugerichtet wurde.
  • Winston meint, er habe widerstanden und Julia nicht verraten. O’Brien stimmt zu. Noch sei Winston nicht ganz geheilt.
  • Auf Nachfrage Winstons gibt O’Brien an, dass man ihn am Ende erschießen wird. Das mache man mit allen Gedankenverbrechern so.


1. Inhaltsangabe


Langsam aber sicher neigt sich Winstons Folter dem Ende zu. Wie O’Brien ihm erklärt, sei seine “Heilung“ in drei Phasen eingeteilt: Lernen, verstehen, akzeptieren. Winston erreiche nun die zweite Phase.

Er gibt preis, dass das angebliche Goldstein-Buch in Wirklichkeit von der Partei geschrieben worden sei. Er selbst habe daran mitgearbeitet. Die etwas romantische Vorstellung aber, dass die Proles eines Tages revoltieren und das System stürzen könnten hält er für absolut falsch. Die Partei regiere für immer.

Er geht anschließend auf eine Frage ein, die sich Winston des öfteren gestellt und unter anderem auch in sein Tagebuch geschrieben hat:
Zitat: Part 3, Chapter 3
I understand how. I do not understand why.
O’Brien gibt die Frage an Winston weiter. Etwas naiv mutmaßt dieser, dass die Partei möglicherweise die Macht haben wolle, da dies für alle Menschen das beste sei. O’Brien kann diese Antwort nicht dulden und foltert Winston zur Strafe.

Er klärt ihn darüber auf, dass das ganze schreckliche Spiel der Partei, die ganze Überwachung, das Foltern, das Töten, die Gedankenpolizei, die Propaganda, der Mangel, die ständigen Kriege, die Auslöschung von Liebe und allen anderen positiven Emotionen, die Erzeugung von Angst und Hass, das Zerstören von Familien und persönlichen Loyalitäten und die Auslöschung des individuellen Gedankens letztlich nur einem einzigen Zweck dienten: Macht. Macht sei der Anfang und des Ende des ganzen Strebens. Der Partei ginge es nicht um Luxus und auch nicht um Geld, sondern nur um Macht. Dadurch unterscheide sie sich von vorherigen Tyranneien, wie z.B. denjenigen der Nazis oder der Kommunisten. Diese hätten immer Gleichheit und Gerichtigkeit gepredigt oder von einem nahen Paradies geschwärmt. Wahrscheinlich hätten sie sogar selbst daran geglaubt. Dabei würden alle tyrannischen Systeme immer nur zum Wohle der eigenen Macht errichtet werden. Niemand ergreife die Macht, um sie später freiwillig wieder abzugeben. Die Partei sei aber nicht so heuchelisch. Sie habe ihre Motive erkannt und gebe nun offen zu, dass es ihr nur um Macht gehe.

O’Brien fährt damit fort, Winston zu erklären, dass die Partei nun die ultimative Macht habe. Sie könne alles Kontrollen: Die Existenz von Dingen, Naturgesetze usw. Dies liege daran, dass die Realität nur in Köpfen der Menschen existiere – und diese würden wiederum von der Partei kontrolliert werden.
Die Partei habe nun festgelegt, dass die Menschheit und damit die Erde das Zentrum des Universums sei. Alles kreise um die Erde. Die Sterne seien nicht – wie früher behauptet – Millionen und Abermillionen von Kilometern entfernt, sondern seien nur sehr kleine Gebilde in unmittelbarer Erdnähe. Wenn die Partei es wollte, dann könnte sie diese jederzeit erreichen. Außerdem habe vor der Menschheit nichts existiert, die Geschichten über die Dinosaurier seien frei erfunden. Der Anfang der Menschheit sei der Anfang von allem gewesen.

O’Brien erläutert ferner, dass man Macht nur im Kollektiv habe. Er selbst sei nur eine Zelle eines komplexen Organismus. Durch die Verschmelzung mit der Partei mache man sich selbst machtvoll und unsterblich. Dementsprechend gelte aber auch der Umkehrschluss, dass man alleine keinerlei Macht habe, woraus die Partei den Slogan “Freedom is Slavery“ bzw. “Slavery is Freedom“ abgeleitet habe. Außerdem sei Macht ein soziales Phänomen. Man könne Macht nur über Menschen haben, nicht aber über leblose Dinge.

Die Partei arbeite nun beharrlich daran, ihre Macht weiter auszubauen. Derzeit würden ihre Neurologen versuchen, den Sexualinstinkt und den Orgasmus auszulöschen. In Zukunft würde die Vermehrung zu einem jährlichen Termin werden und die entstehenden Kinder würde man den Eltern bereits direkt nach der Geburt wegnehmen. Bald werde es keine persönlichen Beziehungen und keine persönlichen Loyalitäten mehr geben, sondern nur noch Loyalität gegenüber der Partei. Begriffe wie “Ehefrau“, “Tochter“ oder auch “Freund“ würden ganz verschwinden.
Laut O’Brien sei die Partei nicht, wie frühere Systeme, auf Liebe und Gerechtigkeit aufgebaut. Die Partei basiere stattdessen auf Sieg, Hass, Angst und Selbsterniedrigung. Wenn sich Winston ein Bild von der Zukunft ausmalen wolle, dann solle er sich einen Schuh vorstellen, der auf ein menschliches Gesicht tritt – für immer.

Winston kann nicht daran glauben. Die Partei werde sich früher oder später selbst vernichten, meint er. Auf derartigen Gefühlen könne man keine Gesellschaft aufbauen. Leute wie er würden kommen und das System stürzen. An diesem Punkt hält O’Brien Winston einen Spiegel vors Gesicht und sieht genüsslich dabei zu, wie dieser langsam begreift, was er da erblickt sieht. Bisher wusste Winston nicht, wie sein Körper infolge der Folter zugerichtet ist: Verkrümmt, grau und mit Narben übersäht. Er kann sich kaum mehr wiedererkennen. Zusammen mit seiner Seele wurde auch sein Körper zerstört.
Aber an eine Tatsache kann er sich noch festklammern: Er hat Julia noch immer nicht verraten. Zu seiner Überraschung bestätigt O’Brien dies. Winston sei noch nicht komplett geheilt, es fehle noch ein wenig. Und dann – so kündigt O’Brien bereits an – würde Winston erschossen werden.


2. wichtige Textstellen


Zitat: Part 3, Chapter 3
O’Brien:
The Party seeks power entirely for its own sake. We are not interested in the good of others; we are interested solely in power. Not wealth or luxury or long life or happiness: only power, pure power. (…) Power is not a means, it is an end.

Zitat: Part 3, Chapter 3
O’Brien:
(…) no one ever seizes power with the intention of relinquishing it.

Zitat: Part 3, Chapter 3
O’Brien:
We are the priests of power.

Zitat: Part 3, Chapter 3
O’Brien:
The individual only has power in so far as he ceases to be an individual (…) if he can merge himself in the Party so that he is the Party, then he is all-powerful and immortal.

Zitat: Part 3, Chapter 3
O’Brien:
Power is in inflicting pain and humiliation. Power is in tearing human minds to pieces and putting them together again in new shapes of your own choosing.

Zitat: Part 3, Chapter 3
O’Brien:
The old civilizations claimed that they were founded on love or justice. Ours is founded upon hatred. In our world there will be no emotions except fear, rage, triumph, and self-abasement.

Zitat: Part 3, Chapter 3
O’Brien:
If you want a picture of the future, imagine a boot stamping on a human face - for ever.

Zitat: Part 3, Chapter 3
O’Brien:
'You are a difficult case. But don't give up hope. Everyone is cured sooner or later. In the end we shall shoot you.
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