Kapitel 31 (Thema: Effi Briest)

Inhaltsangabe zum 31. Kapitel aus Effi Briest

Schnellübersicht
  • Effis Eltern schreiben ihr, dass Major Crampas tot sei, sie nicht mehr in ihr Haus in Berlin oder in das Elternhaus in Hohen-Cremmen zurückkehren dürfe, in wenigen Wochen die Scheidung eingerechnet werde und ihr das Erziehungsrecht über Annie abgesprochen wurde. Die Eltern würden ihr aber in Zukunft Geld zur Unterstützung schicken und empfehlen ihr, sich eine kleine Wohnung in Berlin zu suchen.
  • Effi fühlt sich einsam. Der restliche Adel werde sie nun verachten und meiden.
  • Effi beschließt, noch am selben Tag Ems zu verlassen.



1. Orte


  • Ems (Effis Kurort), Villa (Effis Zimmer, Veranda)
  • Ems (Effis Kurort), Bahnhof



2. Personen


  • weiblich Effi Briest
  • weiblich Gheimrätin Zwicker
  • weiblich Afra


werden erwähnt:

  • weiblich Effis Mutter
  • maennlich Effis Vater
  • maennlich Major Crampas
  • maennlich Baron Geert von Innstetten
  • weiblich Annie
  • maennlich Kaiser (reale Person)
  • weiblich Freundin von Frau Zwicker
  • weiblich Wirtin



3. Inhaltsangabe


Effi ist inzwischen aus ihrer Ohnmacht (Kapitel 30) erwacht. Es dauert aber noch eine ganze Zeit bis sie sich wieder einigermaßen beruhigt hat. Ein Gefühl der Einsamkeit überkommt sie. Alle bisherigen Kontakte und Freundschaften sind seit Bekanntwerden der Affäre hinfällig. Vor ein paar Tagen war sie noch der Liebling aller, jetzt ist sie geächtet, ohne dass sich ihr eigenes Verhalten seitdem verändert hätte.

Effi denkt nach, was nun geschehen soll. Laut dem Brief ist Major Crampas tot, in ihr Haus nach Berlin darf sie nicht mehr zurück, in wenigen Wochen soll die Scheidung ausgesprochen werden und das Erziehungsrecht über Tochter Annie wurde ihr abgesprochen.
Sie liest nun den Brief weiter, den sie bisher nur angefangen hatte. Darin wird ihr von ihrer Mutter die Zukunft beschrieben. Diese werde für sie von Einsamkeit geprägt sein. Die Adelskreise würden sie verachten und ausschließen. Am besten suche sie sich eine neue Wohnung irgendwo in Berlin. Solche Menschen wie sie würden gewöhnlich in größeren, anonymen Städten wohnen.
Nach Hohen-Cremmen dürfe sie nicht mehr zurück, das Elternhaus bliebe ihr zukünftig verschlossen. Andernfalls, so erklärt ihre Mutter diese Entscheidung, würden auch sie (also die Eltern) vom restlichen Adel ausgeschlossen werden. Dies wäre aber nicht der Hauptgrund, weshalb sie Effi fortan die Türen versperren wollen. Stattdessen liege in erster Linie daran, dass sie ein Zeichen setzen und Effis handeln verurteilen wollen. Selbstverständlich würden sie Effi aber noch immer lieben und ihr regelmäßig Geld zuschicken.

Eine halbe Stunde später kommt Frau Zwicker in Effis Zimmer. Effi kündigt ihr an, noch am selben Tag abreisen zu wollen. Sie sagt ihr allerdings nicht genau weshalb, sondern nur, dass sich ihre Mutter „Sorgen“ mache.
Anschließend tritt Afra, die Bedienstete, ein und verkündet, dass bald der Kaiser vorbeikommen und in Ems Urlaub machen wolle, was augenblicklich Frau Zwickers ganze Aufmerksamkeit einnimmt. Dann geht diese zum Essen. Zusammen mit Afra packt Effi ihre Sachen.

Später schreibt Frau Zwicker einen Brief an eine Freundin, die, genauso wie sie, nicht gut auf Männer zu sprechen ist. Im Brief schreibt sie, dass Effi zwar durchaus überaus nett und freundlich gewesen sei, sie aber schon die ganze Zeit geahnt habe, dass da „noch mehr“ sei und auch Effi nicht nur das liebe kleine Mädchen sei. Durch eine Zeitung hat sie inzwischen von der Affäre erfahren und bekundet ihr Mitleid mit der Baronin.
Trotzdem lästert Frau Zwicker auch über Effis Verhalten. Wenn man schon bei solch einer Beziehung einander unbedingt Briefe zuschicken müsse, dann dürfe man diese doch nicht behalten, dies sei wirklich dumm gewesen. Effi hätte die Briefe stattdessen im Kamin verbrennen müssen. Weiterhin schreibt Frau Zwicker, dass eine der nächsten Generationen vielleicht die Möglichkeit hat, die Briefe zu behalten. Solange es aber Duelle gebe, dürften Frauen dies nicht tun, das Risiko sei einfach zu hoch. Man bekommt den Eindruck, dass auch Frau Zwicker schon einige Erfahrungen auf dem Gebiet der heimlichen Beziehungen gesammelt hat.



4. wichtige Textstellen


Zitat: K.31
Das Gefühl des Alleinseins in der Welt überkam (..) [Effi] mit seiner ganzen Schwere. Vor einer Stunde noch eine glückliche Frau, Liebling aller, die sie kannten, und nun ausgestoßen.

Zitat: K.31
Frau Zwicker (im Brief an ihre Freundin):

"Die,die vor Verlegenheit nicht wissen, wo sie hinsehen sollen, sind, nach einem kurzen Vorstudium, immer noch die besten, aber die eigentlichen Don Juans erweisen sich jedesmal als eine Enttäuschung.
(Vgl. Gieshübler <-> Crampas)

Zitat: K.31
Frau Zwicker (im Brief an ihre Freundin):

Es ist unglaublich - erst selber Zettel und Briefe schreiben und dann auch noch die des anderen aufbewahren! Wozu gibt es Öfen und Kamine? Solange wenigstens, wie dieser Duellunsinn noch existiert, darf dergleichen nicht vorkommen; (...)

Kommentare (1)

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Wir bitten um ihr Verständnis.
ja moin
ArnoDübel (Gast) #
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